Auf einem Bergkamm in 230m über dem Meeresspiegel ruht das kleine Bergdorf zwischen Olivenbäumen über dem Küstenort Acciaroli. In Cannicchio erfreut das 360 Grad Panorama. Von fast jedem Punt aus blickt man auf das schöne blaue Mittelmeer, die Küste des Cilento und den Golf von Salerno. Bei klarer Sicht erkennt man deutlich Capri und auf der anderen Seite Palinuro. Cannicchio mit seinen typischen Sandsteinbauten bietet ein besonderes Flair. Zwar gibt es nicht sehr viele zu besichtigen, Cannicchio ist aber dennoch durch seine unverfälschte und ursprüngliche Atmosphäre ein lohnenswerter Zwischenstopp bei einem Ausflug in das cilentanische Hinterland.
Cannicchio taucht erstmals schriftlich im Jahr 994 durch seine Kirche Sancto Primo auf. Mündliche Überlieferungen weisen daraufhin, dass das idyllische cilentanische Bergdorf durch Flüchtlinge entstanden ist. Seine ursprünglichen Einwohner flohen nach der Zerstörung Ihres Dorfes an der Küste in das sicherere Hügelland. Seine optimale Lage auf dem Bergkamm und die perfekte Bauweise der Siedlung, welche an eine Festung erinnert schützen die Bewohner vor Angreifern.
In Anweisung der 3 Bischöfe, welche zu Gast in Cannicchio einen schweren Sturm auf See überlebten wurden nach traditionellen Brauch der Bau der Kirche San Marino errichtet geweiht. 1580 baute man diese wieder auf und erweiterte sie. Der heutige Innenraum stammt aus Renovierungsarbeiten im Jahr 1932. Den antiken Kirchturm sieht man schon von weitem, er ist das Wahrzeichen von Cannicchio.
In der Zeit des 18. Jahrhundert siedelten sich viele Familien aus Acciaroli in der Nähe der antiken San Prime an, wodurch Cannicchio wächst und an Geltung gewinnt.
Heute kann man zu Fuß durch den noch gut erhaltenen Ortskern spazieren und die einzigartige Struktur aus nahtlos aneinander gebauten Häusern mit Rundbögen und Türmen, wenigen Öffnungen im Erdgeschoss und prunkvollen Fenstern in den oberen Etagen bewundern. Viele kleine enge und verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster geschmückt durch Pflanzen und Blumen.
Auffallend in Cannicchio ist zum Beispiel das Casa Pascale mit seinem Turm und dem schönen Innenhof aus dem 17. Jahrhundert.
Ende des 18. Jahrhunderts bis ins letzte Jahrhundert entstanden eine Reihe pompöser Adelspaläste, welche getrennt von den Häuserreihen erbaut wurden.
Nördlich des Ortskerns befindet sich eine weitere kleine Kapelle Madonna del Soccorso und etwas außerhalb die ländliche Kapelle, welche dem San Rocco gewidmet ist.
Cannicchio gehört, wie Acciaroli, Pioppi, Celso und Galdo zur Gemeinde Pollica, es leben nur 150 Einwohner in dem verschlafenen Bergdorf.
Die engen Gassen laden zu einem gemütlichen Spaziergang ein. Der Ort ist nicht mit dem Auto befahrbar. Hauptsehenswürdigkeit ist die Kirche San Marino.