Polla ist ein kleiner Bergort im Nationalpark Cilento zwischen dem Hochtal und der Tanagroschlucht, ganz in der Nähe der Engelsgrotte von Pertosa. In der Piazza, dem höchsten Punkt der Altstadt prunkt das Franziskaner Kloster „Convento San Antonio“. Bekannt für seine prächtigen Deckenbemalungen und seine Gemälde aus dem 17. Jahrhundert. Noch heute wird das Convento von Mönchen bewohnt. Diese führen den Gast durch die Räumlichkeiten. Wer das Kloster in Polla besucht, wird sich außerdem über eines herrlichen Ausblick auf das Tanagrotal freuen.
Die lange Geschichte des Ordens der Franziskaner in Polla sorgt für eine beeindruckende und faszinierende Reise in die Welt der Mönche, voller Wunder und atemberaubenden Geschichten.
Das Kloster in Polla ist ein wahres Kunstwerk, erbaut in aufwendiger Architektur und das kunstreichste Kloster im Großraum Salerno. Im Jahre 1541 wurde der Bau von den Einwohnern in Polla für die Brüdergemeinschaft finanziert und umgesetzt. 1550 wurde der Orden in diesem Kloster dann gegründet. Durch das starke Erdbeben 1561 wurde das Gebäude fast zerstört, die Wideraufbauarbeiten dauerten bis 1593 an. Man wollte den Traum mit perfekter Dekoration verwirklichen, dank Vater Ambrogio Pantolino wurde er wahr und man verwandelte das Kloster San Antonio in eine wahre Augenweide voller Kunstsammlungen und Zeugnissen der Antike.
Das originale Kruzifix aus massivem Holz aus dem Jahre 1636 kann noch heute in einem sehr guten Zustand bestaunt werden. Genauso sind die aufwendigen Reliefs und Deckenmalereien, die von dem palermischen Künstler Michele Ragolia im Jahre 1666 realisiert worden sind, noch sehr gut erhalten. Das märchenhafte Gemälde "Gloria del Paradiso" aus 1683 von dem Künstler Domenico Sorrentino aus Neapel erstrahlt unter der Kuppel in seiner ganzen Schönheit.
Sehr wichtig ist auch der antike Brunnen im Innenhof aus dem Jahre 1550, der dem Gesamtbild einen ganz besonderen Charakter verleiht. Umrandet es der Kreuzgang mit herrlichen Gemälden, die das Leben des San Francesco bildlich darstellen. Diese wurden von dem Künstler Ottavio Paparo im Jahre 1595 erstellt.
Über dem Speisesaal der Mönche prunkt der antike Rundbogen. In diesem Raum werden wertvolle Keramikkunstwerke ausgestellt. Der Blickpunkt ist das Gemälde vom letzten Abendmahl, gemalt von Innocenzo Gentile im Jahr 1719.
Seit 1925 gehört das Kloster San Antonio zu den kulturellen Denkmälern Italiens. 2012 wurde es in die "Mille Meraviglie Italiane" (den 1000 Wundern Italiens) aufgenommen.
Die Einwohner von Polla berichten von Wundern, die sich im Kloster San Antonio ereignen. So entdeckte man beispielsweise Tränen an der hölzernen Statur des San Antonio aus dem 18. Jahrhundert am 12. und am 13. Juni 2010. Man sagt, dass sich das Gesicht der Figur veränderte, es wie ein lebendiger Mensch aussah. Ein Phänomen, das sich nicht wissenschaftlich erklären ließ. Alle Analysen bestätigen die Echtheit der Tränen.
"SI QUÆRIS MIRACULA" nennen sich die Fremdenführungen der ganz besonderen Art im Kloster "Convento San Antonio". Die Gäste werden mit auf eine Reise ins Mittelalter genommen. Die Mönche des Klosters führen in Ihren Verkleidungen ein mitreisendes Theaterstück während der Führung durch das Anwesen aus. Ein einmaliges Erlebnis, das auf Anfrage gebucht werden kann.