Die Hauptattraktion der Ausgrabungen sind die 3 mächtigen griechischen Tempel. Es sind die am besten erhaltenen Europas. Im Eintritt der Ruinen enthalten ist die Besichtigung des Museums, indem Stücke aus Pompei, Herkulaneum um Paestum ausgestellt sind.
Die antike Stadt Paestum hatte eine hohe Bedeutung im Handel durch seine günstige Hafenlage im Golf Salernos.
Heute lockt der archäologische Bereich jedes Jahr Touristen an. Einen Ortskern selber hat Peastum nicht. Es gehört zu der Kleinstadt Capaccio.
Die Stadt wurde unter dem Namen Poseidonia um 600 v. Chr. von Griechen aus Sybaris oder Troizen gegründet. Der Ort ist somit eine Kolonie einer Kolonie, eine sogenannte Pflanzstadt, griech. apoikia. Die fruchtbare Landschaft und umfangreicher Handel führten innerhalb weniger Generationen zu Wohlstand, der sich im 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. im Bau großer Tempelanlagen, deren Ruinen bis heute erhalten sind, ausdrückte. Etwa 400 v. Chr. eroberten die Lukaner die Stadt und benannten sie in Paistos um. Möglicherweise handelte es sich aber auch einfach um einer Verschmelzung der von der Heimat abgeschnittenen Kolonistenkultur mit einheimischen Kulturformen. 274–273 v. Chr. wurde sie im Zuge der Eroberung Kampaniens durch die Römer unter dem Namen Paestum zur latinischen Colonia. Dabei nahmen diese wenig Rücksicht auf alte Sitten und Gebräuche. Es gab größere Umgestaltungen und möglicherweise einen umfangreichen Austausch der Bevölkerung. In der römischen Kaiserzeit verlor Paestum an Wohlstand und Bedeutung. Nach Zerstörungen im 9. Jahrhundert durch die Sarazenen und im 11. Jahrhundert durch die Normannen wurde Paestum aufgegeben. Der Niedergang wurde durch die Versumpfung des Umlandes und die daraus resultierende Malariagefahr beschleunigt. Die Bewohner siedelten, um der Malaria zu entgehen, auf höher gelegenes Gebiet um und gründeten den Ort Capaccio.
Paestum kann bedeutende Baudenkmäler aus griechischer und römischer Zeit vorweisen. Besondere Bedeutung kommt den drei großen dorischen Tempeln zu, die jeweils exemplarisch für eine Bauepoche des dorischen Baustils stehen.
Der archaische Hera-Tempel (um 540 v. Chr.) – Basilika genannt – war einer der größten bis dahin errichteten griechischen Steintempel überhaupt.
Der Tempel der Athena (um 510 v. Chr.), früher auch der Ceres zugeschrieben, ist erheblich kleiner. An ihm ist besonders auffällig, dass dieser eigentlich dorische Tempel einige Stilelemente besitzt, die nicht in den Kanon der dorischen Architektur gehören. So besitzt er Schmuckelemente am oberen Abschluss des Architravs und auch im Geison, die eher in ionische Gebälke gehören.
Der sogenannte Poseidontempel schließlich (um 450 v. Chr.) – auch dieser war eigentlich der Hera geweiht – weist die ausgereiften Bauformen des kurz zuvor errichteten Zeustempels von Olympia auf.
Weiterhin sind ein kleines römisches Amphitheater, der Versammlungsort der Bürger, das Comitium, und weitere öffentliche Gebäude der Römerzeit zu erwähnen. Gut erhalten ist auch die 4,75 km lange Stadtmauer, an der lukanische und römische Bauphasen zu erkennen sind. Die vier großen Stadttore sind römisch.
Um 500 n. Chr. fing das Gelände an zu versanden und langsam zu versumpfen, die Malaria breitete sich aus und die letzten Bewohner verließen den Ort. Die Tempelanlage verwandelte sich in eine Art Urwald, der Ort wurde gleichsam vergessen. Erst 1752 wurde er wiederentdeckt, ungefähr zeitgleich mit Pompeji und Herkulaneum. Die Entdeckung erregte seinerzeit großes Aufsehen. Eine Expedition in die verwunschene Sumpflandschaft gehörte zum Programm des kunstbeflissenen Bildungsreisenden
Plan der Ausgrabungen
Der feine, etwa 50 km lange Sandstrand zieht sich von Agropoli bis Salerno. Damit ist er einer der bekanntesten Strände der Region.
In den Sommermonaten wird an der Küste sehr viel für junge Urlauber geboten. Der Strand verwandelt sich am Abend in eine Disco- und Strandbarlandschaft, wo alle Nachteulen sicher auf Ihre Kosten kommen.
Paestum selber ist die antike griechische Küstenstadt, dessen Ruinen und Tempel besichtigt werden können. Den Ort "Paestum" gibt es heute nicht mehr, den von Paestum sind nur die Ruinen übriggeblieben. Alles gehört zu der Gemeinde Capaccio, wessen Zentrum "Capaccio Scalo" heißt. Der moderne Ort bietet kaum historisches, Capaccio ist Mitte dieses Jahrhunderts entstanden. Es gibt aber ein hübscher modernes Stadtzentrum mit einer Einkaufsstraße und interessanten Geschäften. Auf der Hauptpiazza befindet sich das Rathaus und man trifft dort auf gemütliche Straßencafés. Oben auf dem Bild ist ein Foto der schönen Weihnachtsbeleuchtung, die den Ort Capaccio ab Ende November schmückt.
Die malerische Altstadt auf dem Hügel im Inland, etwa 15 Autominuten von der Küste entfernt wird eher wenig von Touristen besucht. Dabei lohnt sich sich ein Ausflug ins ursprüngliche Capaccio allemal! Antike Gassen mit Kopfsteinpflaster und Paläste aus dem 16. Jahrhundert. Ein Franziskanerkloster, der antike Glockenturm mit Resten der Stadtmauer, ein antiker Brunnen, idyllische Piazzen, sogar ein Friseursalon aus dem 19. Jahrhundert kann in Capaccio Capoluogo besichtigt werden. Im modernen Teil von Capaccio gibt es hübsche Cafés und eine große Aussichtsplattform, die einen fantastischen Blick auf den Golf von Salerno gewährt.