Roscigno Vecchia

Freilichtmuseum Roscigno

Roscigno

In der Stille des Landesinneren im Nationalpark, etwa 20 Autominuten von Roccadaspide entfernt, schlägt das Herz des einst verlassenen Ortes. Die Geisterstadt "Roscigno Vecchia" ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Freilichtmuseum wirkt wie ein Gemälde mit seinen halb zerfallenen Häuserreihen, der malerischen Piazza mit dem Brunnen und der Kirche. Der Gast erhält einen ausführlichen Einblick in das ländliche Leben im Cilento von vor über 100 Jahren.

 

Das Pompei des 21sten Jahrhunderts


Roscigno hat eine ähnliche Geschichte, wie andere Kleinstädte aus dem Mittelalter, die im Cilento liegen. Gegründet als Gemeinschaft der Landwirtschaft trat es zum ersten Mal im 11. Jahrhundert in Erscheinung. Schnell gewann es an Einwohnern und wuchs in Kontinuation, dank seiner perfekten Lage in den sicheren Hügeln.
Leider wurde das Dorf von einem dramatischen Schicksal ereilt. Im Umland ereigneten sich schwere Erdrutsche durch den naheliegenden Fluss ausgelöst. Man befürchtete, dass Roscigno unter der Erde begraben werden könne. Somit verließen bereits ab dem Jahr 1770 die ersten Menschen den Ort. Im Jahre 1720 hatte man die alte Kirche abgerissen und die neue Kirche St. Nikolaus, die bis heute erhalten ist, erbaut. 1908 verließen die letzten Einwohner den Ort und gründeten die neue Gemeinschaft in nur 1 km Entfernung. Komplett aufgegeben wurde Roscigno Vechia aber nie. Bis heute leben die Nutztiere der Bauern in den Ställen und auf den Weiden. Die Landwirtschaft wird hier noch immer betrieben.
Bis heute ist die befürchtete Katastrophe glücklicher Weise nicht eingetreten. Die Häuser, davon die meisten aus dem 17. Jahrhundert, befinden sich noch immer in einem guten Zustand. Die UNESCO ernannte Roscigno Vecchia zum Weltkulturerbe und schützt es vor dem Verfall.

 
Giuseppe Spagnuolo Roscigno Vecchia

 

Giuseppe Spagnuolo

Er ist der einzige Einwohner des verlassenen Roscigno Vecchio. Er leitet das Museum.

 

Fotos von Roscigno Vecchio