Ganz in der Nähe von Sapri liegt das Bergdorf Torraca aus dem 11. Jahrhundert, das einen Besuch wert ist. Nicht nur reizvoll durch die typischen blumengeschmückten Gassen, auch geschichtlich ist Torraca ein interessantes Ausflugsziel im Golf von Policastro. Im Kontrast zu der lebendigen Küstenstadt geht es hier im Dorf ruhig und gemütlich zu. Nur selten verirren sich Touristen in das malerische Bergdorf mit dem herrlichen Ausblick auf Sapri.
Der Name "Torraca" leitet sich von "Torre de Jaco" ab, einem Edelsmann, der vor vielen Jahrhunderten in dem Bergdorf gelebt haben soll.
Es gibt wenig Übermittlungen über die Entstehung von Torraca. Sicher ist, das die Gemeinde ursprünglich von Griechen gegründet wurde. Wahrscheinlich siedelten sich Bewohner der nahen Küste im sicheren Bergland an, um den Angriffen der Sarazenen zu entkommen. Die Verwüstung der Piraten zerstörte im Jahr 915 viele Küstenorte im Golf von Policastro. In schriftlichen Aufzeichnungen liest man von dem heiligen griechischen Mönch "Fantino", welcher sich im Jahre 952 in Torraca niederließ, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.
Sicher ist, dass Torraca eine der wichtigsten Hochburgen im Hinterland während des Krieges zwischen Anjou und Aragonier (1285-1302) war. Im 11. Jahrhundert soll in der Festung der Kaiser Friedrich II übernachtet haben.
Der heutige Palazzo Baronale entstand im 16. Jahrhundert auf der damaligen Burganlage.
Über jahrhundertelang lag das kleine Dorf mit seinen umliegenden Ländereien im Besitz von vielen Grundbesitzern. Erst im Jahr 1270 tauchte das Anwesen der Adelsfamilie Sanserverino auf. Über die Jahrhunderte wechselte sich die Besitzer der Ländereien und der Gemeinde. Im Jahre 1599 geriet beispielsweise das Anwesen in die Hände des Decius Palamolla, Baron von Scalea. Er war der erste Baron von Torraca und Sapri zu Zeit des torrachesem Territorium. Seine Nachkommen regierten Torraca und Sapri bis ins späte 18. Jahrhundert. Sie waren bekannt für ihre Festlichkeiten, Spiele mit Feuertänzern, Ritterturniren und Theater.
Im Jahr 1806 erlitt das Bergdorf einen schweren Angriff französischer Truppen, die Burg wurde geplündert und das Dorf in Brand gesetzt. Es verschwanden somit wichtige Wertgegenstände, Gemälde und Statuen.
Carlo Pisacane kam im Juni 1857 in Sapri an. In der historischen Piazza "Olmo" von Torraca hielt er damals eine bedeutende Rede, in der er das Volk zum Aufstand anstiftete. Leider konnte an diesem Tage niemand der Bürger seinen Worten folgen, da das Dorf in die Vorbereitungen seines heiligem Festes "San Pietro" dem Schutzpatron vertieft war.
Kaum zu glauben, das kleine Bergdorf aus dem 11. Jahrhundert wurde im Jahr 2007 als weltweit erster Ort mit Halbleiterkristall-System ausgezeichnet. Torraca stattete als erster Ort seine öffentlichen Lichter mit LED Lichtern aus. Dadurch sparte Torraca über 75 % Energiekosten.
Ein Spaziergang durch das kleine Bergdorf ist ein wahres Vergnügen. Der Gast trifft auf verwinkelte, schmale Gassen, kleine blumengeschmückte Piazzen und antike Häuserreihen. Es gibt viel zu entdecken!
Torraca ist das erste Dorf in der malerischen Bussento Region. Die grüne Natür und Vielfältige Landschaft lädt zum Wandern und Erholen ein.