Etwa 7 km vom Meer entfernt Richtung Inland zwischen Agropoli und Castellabate befindet sich in einer Anhöhe mit Blick auf die Cilentoküste das malerische Bergdorf Vatolla. Der Ort ist ein interessantes Ausflugsziel, das eher unbekannt im Cilento ist. Dabei gibt es viel zu sehen. In Vatolla dreht sich fast alles um Giambattista, den Philosophen und Schriftsteller, der als junger Student etliche Jahre in der Burg "Castella de Vargas Muchucca" verbrachte, wo er als Hausleher tätig war. Ihm zu Ehren wurde in einem antiken, hübsch renovierten Häuschen in der Altstadt ein Museum eingerichtet. Zitate seiner Hauptwerke zieren die Häuserreihen und Straßennamen in Vatolla. Auch die Hauptpiazza am Ortseingang ist nach Giambattista Vico bennant.
Das mittelalterliche Bergdorf in gut 400m Höhe gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.
Neapolitanischer Philosoph, Historiker und Schriftsteller (1668 – 1744)
Schon in sehr jungem Alter widmete sich Giambattista dem Studium der Grammatik. Er schrieb lateinische Gedichte und war seinen Klassenkameraden immer einen Schritt voraus. Somit übersprang er bereits mit 10 Jahren eine Klasse. Auf Grund der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage seiner Eltern, kehrte er 1684 zurück in seine Heimat und trat im Hause von Domenico Rocca den Dienst eines Hauslehrers an. Giambattista unterrichtete hier 9 Jahre lang den Sohn des Hauses in Rechtswissenschaften. Gleichzeitig widmete er sich seinem Selbststudium über juristische und rechtsphilosophischen Forschungen. Sein erstes Werk erschien 1696 das sich mit der Metaphysik auseinandersetzte. Giambattista war ein außergewöhnlich origineller Denker und gilt als einer der wichtigsten Gründer der Kulturwissenschaft.
Die berühmte Zwiebel im Nationalpark Cilento
Es wird vermutet, dass die "Cipolla di Vatolla" von Basilianermönchen im 7. Jahrhundert aus dem nahen Osten in den Cilento gebracht wurde. Es handelt sich um eine asiatische Zwiebel aus der Familie der Liliengewächse. Die einzigartige Lage und das mediterrane Klima schaffen zusammen mit dem Boden, der besonders fruchtbar ist und dem guten Wasser aus einer Bergquelle, die den Boden nährt die optimalen Voraussetzung für die Edelzwiebel. Schon der Philosoph Giambattista sagte über die Luft in Vatolla "perfettissima aria" (überaus perfekte Luft).Das Besondere an der "Cipolla di Vatolla" ist ihre Süße und dass sie extrem gut zu Verdauen ist. Zudem treibt sie beim Schneiden keine Tränen in die Augen. Sie tut dem Herz-Kreislaufsystem gut..
Einheimische sagen, dass sich der Name "Vatolla" oder "Battolla" von dem lateinischen "batus" ableitet und man den Ort früher "Dorf der Dornen" nannte. Allerdings gibt es dazu keine weiteren Belege. Erstmals tauchte Vatolla 994 in einem Diplom auf, in dem der Prinz von Salerno ein "Castelluccio", eine kleine Siedlung mit der Überwachungsfunktion auf die "via di Lauriana" an Abate verschenkt. 1034 fiel Vatolla in die Verwaltungseinheit der Lucania und gehörte somit zu der Region Cilento. Wie so viele andere Orte, wechselte auch Vatolla im Laufe der Geschichte kontinuierlich seinen Herrscher. Im Jahre 1660 fiel es durch eine Versteigerung in den Besitz des "Roccas", dem Baron "Di Amati". Im Hause Rocca lebte von 1686 bis 1695 der bekannte Philosoph Gian Battista Vico. 1767 übernimmt die Adelsfamilie Vargas-Machucca die Herrschaft über Vatolla. Nach ihnen ist die heutige Burg benannt. Die Familie regiert über Vatolla bis zur Abschaffung des Feudalismus im Jahr 1806. Heute gehört das Bergdorf zu der Gemeinde "Perdifumo", in der 1.500 Personen leben. Es finden jedes Jahr traditionelle und religiöse Feste statt, wie zum beispiel das "Angelo e il Diavolo" – jedes Jahr am 15. August in der Piazza von Vatolla.
Hier lebte der Philosoph Giambattista Vico von 1686 bis 1695.